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Das Projekt |
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Zielgruppe und ZielsetzungTräger und ProjektförderungBodypainting als neue KörpererfahrungSchwarz/Weiß Fotografie als Mittel, den eigenen Körper anzuerkennenBodypainting und Fotografie als beziehungsstärkendes Medium der GruppenarbeitAblauf des ProjektesZielgruppe und ZielsetzungDieses Projekt richtet sich an Schüler aus den Horten der Wittelsbacher Schule und an deren hauptamtliches Betreuungspersonal (ErzieherInnen und SozialpädagogInnen). Je nach Zielgruppe unterscheiden sich auch die Zielsetzungen des Projektes: Zielgruppe Jugendliche SchülerDas Projekt richtet sich an Jugendliche, die die beiden Schülertreffs regelmäßig besuchen. In diesem Projekt sollen sie ihren Körper als etwas ganz Besonderes und Wertvolles erfahren und sich so konstruktiv und gewinnbringend mit dem eigenen Aussehen und der Identität auseinandersetzen. Gerade die Kombination von Körperbemalung und Fotografie bietet sich hier als eine ideale Methode an. Hauptziele dieses Projektes sind also: Ermöglichung einer positiven Körpererfahrung und Förderung der Identitätsbildung. Angleichung von Selbst- und Fremdwahrnehmung Förderung der Fähigkeit, positive Beziehungen zu anderen aufbauen zu können. Eine Annäherung an diese Ziele erfolgt durch die wiederholten Erfahrungen im Verlauf des Projektes und die gezielten Reflexionen, in denen der Transfer zum Alltag hergestellt wird. Weitere Ziele sind: Erlernen, die Freizeit kreativ zu verbringen Erlernen der Technik der Körperbemalung Erlernen der Grundzüge der Fotografie (Belichtung, Film- und Bildentwicklung). Zielgruppe hauptamtliches BetreuungspersonalDurch Learning by doing sollen die ErzieherInnen und SozialpädagogInnen befähigt werden, solche oder ähnliche Projekte eigenständig zu konzeptionieren, vorzubereiten, durchzuführen und nachzubereiten. Dies ist nur möglich, wenn sie in jeder dieser Projektstufen mit einbezogen werden. Dies schließt sowohl die Planung und Durchführung mit ein, beinhaltet darüber hinausgehend auch eine kritische Reflexion aller Projektphasen und des eigenen Gruppen und Leitungsverhaltens. Ein weiteres Teilziel ist das Erlernen der handwerklichen und didaktischen Fähigkeiten zur Durchführung des Projektes. Dies beinhaltet: Grundlagen der Körperbemalung Grundlagen der Fotografie und der Bildentwicklung Erweiterung des Methoden zur Motivation und Vermittlung dieser Grundlagen
Träger und ProjektförderungDas Projekt wurde in zwei Schülertreffs des Wittelbacher Schülertreff durchgeführt. Es fand im Rahmen einer Qualifizierungskampagne für Hortfachkräfte statt, die vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Gesundheit durchgeführt wurde. Das Ministerium übernahm dabei die Honorarkosten der Referenten, der Schülertreff die Materialkosten.
Bodypainting als neue KörpererfahrungGerade durch das Bodypainting wird der eigene Körper auf eine faszinierend neue Art erlebt. Die Haut wird beispielsweise zu einem Kleidungsstück, zu einem Gegenstand, sie verschmilzt mit der Umgebung oder sie wird selbst zu einem ganz besonderen Schmuckstück. Der Körper wird so zu etwas besonders Wertvollem, gleichermaßen zu einem eigenen Kunstobjekt. Durch Kleidung, Schminke und Beleuchtung läßt sich gut mit anderen Outfits, Körperhaltungen oder Gesichtsausdrücken spielen. Auf unverbindliche Art und Weise können die Jugendlichen ausprobieren, wie sie wirken. Sie können in Rollen schlüpfen, in denen sie sich schon seit langem erleben wollte. Um den Bezug zur schwarz/weiß Fotografie herzustellen, werden ausschließlich die Farben Schwarz und Weiß verwendet.
Schwarz/Weiß Fotografie als Mittel, den eigenen Körper anzuerkennenDie Fotografie bietet die Möglichkeit, dieses Kunstwerk festzuhalten. Als eigene Kunstform geht sie jedoch noch einen Schritt weiter. Mit ihr läßt sich dieses Kunstwerk weiter bearbeiten und es entsteht - auf einer neuen Ebene - ein neues künstlerisches Werk. Durch die Beschäftigung mit dem Bild ihres Körpers erfahren Jugendliche, wie sie ihr Outfit und ihr Verhaltensrepertoire erweitern können aber auch, wie wertvoll ein wirklich echter Ausdruck ist. Durch die Arbeit mit ihrem eigenen Bild können Jugendliche mehr und mehr zu ihrer eigenen Person und ihrem Aussehen stehen sowie eine eigene Identität und ein positiveres Selbstbild entwickeln. Wenn sich Jugendliche auf diese Weise produktiv mit ihrem Körper und dem Bild davon auseinandersetzen, erfahren sie, daß andere Makel, die man an sich selbst feststellt, gar nicht wahrnehmen oder manchmal sogar attraktiv finden. Sie sehen sich selbst aus einer anderen Perspektive als nur frontal vor dem Spiegel. Im Austausch mit anderen über dieses Thema können sie erfahren, daß diese Diskrepanz von Selbst- und Fremdbild durchaus normal ist. Das Akzeptieren des eigenen Körpers ist eine der Grundvoraussetzungen, um haltbare Beziehungen zu einem Partner eingehen zu können. Bodypainting und Fotografie als beziehungsstärkendes Medium der GruppenarbeitIn der Gruppe zu malen, zu experimentieren und zu fotografieren geht weit über den bloßen kreativen Prozeß hinaus. Das Schaffen eines Kunstwerkes steht nicht allein im Mittelpunkt sondern auch das Stärken und Festigen der Beziehungen der Gruppenmitglieder. Im Vordergrund steht hier nicht nur der Inhaltsaspekt (das Bild, das entstehen soll) sondern auch der Beziehungsaspekt, der zumeist stark im Unbewußten liegt: Indem ich jemanden aus meiner Gruppe bemale und fotografiere, gehe ich eine intensive Beziehung mit meinem Gegenüber ein. Ich beschäftige mich mit seinem Aussehen, seiner Persönlichkeit und unserer Beziehung. Es entsteht eine Intimität zwischen dem Maler/Fotograf und dem Kunstwerk/Fotografierten. Gerade das gemeinsame Tun, das Arbeiten an einer Sache und das gemeinsame Erfolgserlebnis motiviert und verbindet. Dieses Projekt unterstützt die Entwicklung von positiven Beziehungen innerhalb der Gruppe. Ferner wird die eigene Gruppenidentität durch das gemeinsame Betrachten der entstandenen Werke und durch das Veröffentlichen dieser noch weiter ausgebaut. Auf dieser Basis können tragfähige soziale Beziehungen entstehen. Ablauf des ProjektesDas Projekt wurde mit zwei Hortgruppen durchgeführt. Die eine liegt in der Wittelsbacher Schule, die andere in der Kerschensteiner Schule. Der Ablauf war bei beiden Gruppen identisch. Es fanden jeweils drei Einheiten statt in denen die Schüler sich bemalen und fotografieren konnten. Hier wurden ihnen Maltechniken und Grundkenntnisse in der s/w Fotografie vermittelt. Nach der zweiten und der dritten Einheiten fand mit wechselnden Teilgruppen je eine Laboreinheit statt. Hier konnten die Jugendlichen ihre Kunstwerke selber entwickeln und lernten die Grundtechniken des s/w Vergrößerns. Zusätzlich wurde mit den pädagogischen Fachkräften der Schülertreffs jeweils eine Praxisberatung durchgeführt. Hier wurde besprochen, wie man solche Projekte konzeptioniert, vorbereitet, durchführt und nachbereitet. Zum Abschluss des Projektes fand in jeder Schule eine Auswertung der Bilder statt, bei der gleichzeitig die Ausstellung für das Projekt vorbereitet wurde. Im Wittelsbacher Schülertreff wurde diese Ausstellung auf einer Vernissage gezeigt. Der Kerschensteiner Schülertreff präsentierte die Ergebnisse auf einem Elternabend der Schule.
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